Amazon hat eine weitere Konkurrenz zu ChatGPT und Co. auf den Markt gebracht: Amazon Q. Vorgestellt wurde der KI-Chatbot kürzlich von Adam Selipsky, CEO bei Amazon Web Services (AWS), auf der hauseigenen Cloud-Konferenz re:invent. Während die KIs von Google oder OpenAI sich an Privatpersonen richten, ist Amazon Q für Unternehmen.
Der KI-gestützte Arbeitsassistent soll bei Aufgaben, wie Zusammenfassungen von Inhalten oder Textentwürfen, helfen, zur Gesprächsführung dienen und bei der Problemlösung unterstützen. Dazu muss Q mit Informationsspeichern, Code-, Daten- und Unternehmenssystemen Ihres Unternehmens verbunden werden. Es gibt bereits Plugins für Anwendungen wie Salesforce, Jira oder Gmail. Über konfigurierbare Plugins soll das Tool sogar Aktionen ausführen können, wie das Erstellen von Tickets. Außerdem kann der Chatbot an die Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst werden. Eine ausführliche Anleitung, wie Sie Amazon Q auf Ihr Unternehmen abstimmen, finden Sie hier.
Amazon Q für Entwickler, Business Analysten und Kundenservice
Amazon Q soll auch Entwicklern und IT-Profis Unterstützung beim Bau von Anwendungen auf AWS bieten. Diverse Q&A-Funktionen, Fehlerbehebung durch „Troubleshoot mit Amazon Q“ und weitere Hilfestellungen erleichtern den Arbeitsalltag von Entwicklern.
Auch in Amazons QuickInsight ist Q nun verfügbar und ermöglicht eine schnellere und einfachere Einsicht von Daten. Dies gibt Geschäftskunden die Möglichkeit, wichtige Erkenntnisse übersichtlich darzustellen und Zusammenfassungen in visuell ansprechenden Stories zu teilen. Auch eine Q&A-Funktion in natürlicher Sprache ist mit Amazon Q in QuickInsight verfügbar.
Des Weiteren ist Amazon Q in Amazon Connect integriert worden. So ermöglicht Connect es Servicemitarbeitern, präzisere und schnellere Antworten auf Kundenfragen zu geben. Dank der enormen Datenmengen, auf denen Amazon Q trainiert wird, findet die KI in den vorliegenden Informationsquellen schnell die passende Antwort und unterstützt so im Kundenservice.
Wie steht es um die Datensicherheit bei Amazon Q?
AWS betont, dass die Inhalte der Kunden keinesfalls zum Training der Modelle genutzt werden, sondern dafür auf Infos aus 17 Jahren AWS-Wissen und Best Practices zurückgegriffen wird. Zudem haben Unternehmen die Möglichkeit, sensible Daten einzuschränken und Q nur auf vorher festgelegte Dokumente Zugriff zu geben. So hofft Amazon die Bedenken bezüglich des Chatbots einzudämmen.
Allerdings steht Amazon Q bereits jetzt wegen mangelnder Verschwiegenheit und falschen Antworten in der Kritik. Mitarbeiter des Amazon-Konzerns warnen vor der KI, wie das Onlinemagazin Platformer berichtet. Laut diesen soll Q vertrauliche Daten des Konzerns über Standorte von AWS-Rechenzentren und unveröffentlichte Features preisgegeben haben. Amazon selbst weist diese Vorwürfe zurück und beteuert die Sicherheit des Tools.
Aktuell ist Q bereits in verschiedenen Sprachen verfügbar. Am besten funktioniert die Anwendung jedoch in englischer Sprache, da das Tool mit englischsprachigen Informationen trainiert wurde.