Wie engagierst du dich ehrenamtlich und seit wann?
„Ich engagiere mich seit ungefähr 10 Jahren für den VAMV. Das ist der Verband alleinerziehender Mütter und Väter Bayern e.V.“, erzählt Johanna.
„Hier habe ich in der Zeit, in der ich noch in Passau gewohnt habe, als Vorsitzende den Passauer Ortsverband mit einer Geschäftsstelle geleitet und mich im Vorstand des Landesverbandes engagiert. Zu meinen Aufgaben gehörten beispielsweise die Organisation von monatlichen Treffen oder Freizeiten und Kochkurse für Kinder. Ebenfalls habe ich mich auf politischer Ebene für die Belange von Alleinerziehenden eingesetzt. Seit meinem Umzug in den Landkreis Würzburg berate ich als örtliche Kontaktstelle alleinerziehende Elternteile, verweise sie an diverse Hilfsangebote vor Ort und unterstütze den Landesverband bei Marketingthemen.“
Wie bist du zu deinem Ehrenamt gekommen?
„Während des Studiums war ich nebenbei selbständig und habe Websites erstellt. Die Website der Passauer Geschäftsstelle war ein Projekt von mir. Und so bin ich, damals noch alleinerziehend, da reingerutscht,“ so Johanna. „Es war auch ganz schön zu merken, dass man nicht allein ist mit der Situation, Gleichgesinnte zu treffen und sich ein Netzwerk aufzubauen.“
Warum hast du dich für ein Ehrenamt entschieden?
„Ich war es leid, immer wieder mit Vorurteilen gegenüber Alleinerziehenden konfrontiert zu werden. Dazu kamen noch Benachteiligungen in diversen Lebensbereichen, wie Wohnungs- oder Jobsuche. Von der Armutsbedrohung ganz zu schweigen. Der VAMV wird in diversen politischen Gremien angehört und kann dort Alleinerziehenden eine Stimme geben. Das finde ich nach wie vor wichtig. Es hat sich zwar schon vieles getan, aber vieles eben auch nicht.“
Was bringt es dir persönlich, dich ehrenamtlich zu engagieren?
„Seit einigen Jahren bin ich nun nicht mehr Alleinerziehend“, erzählt Johanna. „Es freut mich aber jedes Mal, wenn ich jemandem helfen kann und sei nur durch Zuhören oder Verweisen an die richtigen Ansprechpartner. Und natürlich wünsche ich mir für andere Menschen in der Situation, dass sich auf politischer Ebene etwas ändert und dafür braucht es Stimmen, die nicht schweigen, sondern immer wieder auf die Probleme aufmerksam machen.“