1. Sie haben nun bereits Erfahrung mit der Gästeregistrierung während Corona – Wie ist ihr bisheriges Fazit?
Das bisherige Fazit ist sehr gut. Wir arbeiten nun seit mehreren Wochen mit dem Registrierungstool eazyR. Jeder, der ein Handy hat und auch einen QR-Code scannen kann, begrüßt es sehr. Die Gäste, die es nutzen sind sehr glücklich damit, nicht jedes Mal Zettel und Stift in die Hand nehmen zu müssen, es gibt natürlich immer noch ein paar, die das nicht haben, die füllen dann eben weiterhin auf dem Zettel aus.
2. Reagieren manche Gäste negativ auf die verpflichtende Registrierung? Wenn ja, welche Reaktionen gab es?
Es gibt nach wie vor Leute, die sagen sie möchten sich gar nicht eintragen, fragen wie das mit den Datenschutzrichtlinien ist oder ob das wirklich nötig sei. Aber im Endeffekt ist es nun mal eine Vorgabe, es dient zur Sicherheit der Gäste und zur Sicherheit unseres Personals, das sollte man verstehen.
3. Nachdem so viele Gäste in Gastronomiebetrieben falsche Daten angegeben haben, wurden die Maßnahmen verschärft und die Gäste müssen bei falschen Angaben mit Bußgeldern rechnen. Was sagen Sie dazu, dass die Gastronomen selbst kontrollieren sollen, wer falsche Daten einträgt?
Zum einen ist es so, dass wir zwar kontrollieren dürfen, indem wir den Namen anschauen und den Gast dann darauf hinweisen, sollte ein Phantasie-Name erkenntlich sein. Wenn der Gast verweigert, haben wir für unsere Betriebe beschlossen, dass wir den Gast bitten, das Lokal zu verlassen und ihn leider nicht bedienen können. Bisher mussten wir das nicht durchsetzen, ob der Gast aber einen richtigen Namen angibt, wenn er sich über den QR-Code anmeldet, das wissen wir nicht. Das können wir auch nicht prüfen, denn wir dürfen keine Ausweise kontrollieren. Und selbst bei Eintragung auf dem Papier, können wir nicht auf den ersten Blick nachvollziehen, ob die Kontaktdaten richtig sind.
4. Eine Frage zu eazyR: Wie empfinden Sie bisher die Arbeit mit dem Tool? Warum erleichtert das Tool Ihnen die Arbeit?
Der Vorteil des QR-Codes ist ganz klar, dass wir keine unleserlichen Eintragungen haben, wie es auf dem Papier oft der Fall war. Wir hatten in den Ersten Wochen, als es eazyR noch nicht gab, im Schnitt 6-8 Seiten nur mit Daten pro Tag, innerhalb von einer Woche hatten wir einen Ordner voll mit Gästedaten, die man dann ja trotz alledem 4 Wochen aufbewahren muss – das ist auch eine Platzfrage.
Das Tool erleichtert uns die Arbeit einfach enorm, die Handhabung und die Einrichtung sind sehr einfach, und die Gäste nehmen es sehr gut an.
5. Warum glauben Sie, dass viele Wirte sich nach wie vor weigern, eine solche App zu nutzen?
Viele sind glaube ich nach wie vor der Meinung, dass es sehr bürokratisch ist, oder viel Aufwand. Oder, dass es zusätzliches Geld kostet, dass sie aktuell sowieso nicht haben. Die Tatsache, dass das Tool kostenfrei ist, muss vielleicht deutlicher kommuniziert werden – im Normalfall kann man so etwas nicht komplett kostenfrei machen, da die Entwicklung und die Wartung auch Kosten verursachen.
Viele haben zudem auch Berührungsängste, sind nicht sehr technikaffin, vor allem von Älteren Gastronomen weiß ich das. Deshalb schreckt es sie ab, dass man etwas am Computer einrichten muss und QR-Codes scannen muss. Wenn man diesen Leuten jemanden zur Hand gibt, der es mit ihnen einrichtet, könnte man ihnen diese Angst vielleicht nehmen. Man gibt ihm die Schritte vor, wie er überprüfen kann, ob die Gäste sich wirklich eingetragen haben, das wäre vielleicht eine Idee. Dem Gastronomen muss zudem klar gemacht werden, dass er mit dem Tool keine Ordner mit Gästedaten mehr rumstehen hat und aufbewahren muss, er muss nicht überprüfen, was auf dem Papier steht und ob man es lesen kann.
Vielleicht sollte man das Tool abseits von Gastronomie und Hotellerie an den Mann bringen, ob im Handel oder in Tagungszentren. Wir haben vom BHG auch eine App namens „Darf ich rein“, BHG-Betriebe bekommen diese und sie funktioniert ähnlich. Aber bei Tagungen oder auch in Kinos und im Theater würde eazyR die Nachverfolgung, ob jemand wirklich seinen zugewiesenen Platz eingenommen hat, mit erneuten Scans sehr vereinfachen. Im Falle einer Infizierung könnte so auch nachverfolgt werden, wer sich an welchem Buffet etc. Essen geholt hat, wenn man überall erneut scannt.