Was ist das Web 3.0?
Das Web 3.0, oder auch Web3, wird oftmals fälschlicherweise gleichgestellt mit dem semantischen Web, einem Konzept des WWW-Erfinders Tim Berners-Lee. Beide Konzepte haben gewisse Überschneidungen, sind aber keinesfalls gleichzusetzen. Während beim semantischen Web Netzinhalte sprachlich analysiert und nach Relevanz geordnet angezeigt werden, bezeichnet das Web 3.0 die nächste, noch kommende, Evolutionsstufe des Internets auf Basis der Blockchain-Technologie – und besitzt dabei auch die Eigenschaft des semantischen Webs. Das Web 3.0 befindet sich aktuell noch in der Entwicklungsphase. Die Idee ist ein dezentral, also von verschiedensten Orten aus, organisiertes Internet, das durch die User kontrolliert wird und nicht durch einige wenige Großkonzerne. Das Web3 arbeitet mit künstlicher Intelligenz (KI) und ist datengetrieben. Für Suchmaschinen bedeutet das ebenfalls die Arbeit mit KI, aber auch mit Big Data und Algorithmen, sodass sie im Konzept des Web 3.0 stetig dazu lernen.
Ziel ist es, den Nutzerinnen und Nutzern die Macht über ihre persönlichen Daten zurückgeben zu können.
Wie funktioniert das Web 3.0?
Als Weiterentwicklung des Web 2.0 ist Web 3 die dritte Generation des Webs. Websites und Anwendungen werden in dieser neuen Generation in der Lage sein, auf menschenähnliche intelligente Weise Informationen zu verarbeiten. Der Fokus liegt auf dezentralisierten Anwendungen und das Konzept basiert auf Blockchain-Technologien, Machine Learning und KI, sodass eine intelligentere Anwendung möglich wird.
Die vorherigen Generationen zeichnen sich durch HTML aus, so auch die neue Version. Diese wird sich allerdings in der Art und Weise, wie Datenquellen verwendet und gespeichert werden, von den Vorgängern unterscheiden. Bisher waren zentrale Datenbanken essenziell, um Websites die nötigen Daten zu liefern und deren Funktionalität zu garantieren. Im Web 3.0 soll diese zentrale Datenbank durch eine dezentrale Blockchain ersetzt werden. Die Blockchain, dem ein oder anderen bekannt im Zusammenhang mit Kryptowährung oder Non-fungible-Tokens (NFTs), verfolgt den Ansatz, dass es keine zentrale Kontrolle durch einzelne Konzerne gibt, wie es beim aktuellen Web 2.0 der Fall ist. Stattdessen ist das Web 3.0 ein dezentrales, von den Usern gestaltetes Internet. Dank der Blockchain-Technologie haben die Nutzerinnen und Nutzer wieder selbst die Kontrolle über ihre Daten. Ein Netzwerk aus unzähligen unabhängigen Rechnern, die miteinander verbunden sind, ermöglicht ein demokratisches Internet, das von den Usern selbst verwaltet wird.
Vor- und Nachteile des Web 3.0
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Große Konzerne verlieren ihre Monopolstellung und damit die Kontrolle über unsere Daten, Finanzsysteme sowie Banken und geben diese an ein dezentrales Computernetzwerk ab. Damit wird das oben beschriebene Ziel verfolgt, dass User die Kontrolle über ihre Daten zurückbekommen. Durch das Konzept können Kosten eingespart und Inhalte freier veröffentlicht werden. Zudem sind User nicht mehr von einzelnen Plattformen abhängig.
Es gibt noch einige Herausforderungen, daher ist das Web3 bisher Zukunftsmusik. Auch wenn die Freiheit bei Veröffentlichungen von Inhalten im Netz ein Vorteil ist, birgt sie enorme Risiken, denn der Staat könnte nicht mehr entsprechend eingreifen. Problematiken, wie Hate Speech oder Cyber Mobbing, können dann nicht mehr staatlich reguliert und strafrechtlich nachverfolgt werden. Auch im Hinblick auf den Jugendschutz stellen die vielen Freiheiten des Web3 gleichzeitig große Gefahren dar. Zudem benötigt Blockchain-Technologie viel Energie und die Skalierbarkeit von Web3 wäre noch deutlich zu verbessern. Ob das Web 3.0 wirklich ohne den Einfluss großer Konzerne existieren würde, ist zudem fraglich.