KI im UX & Design
In den letzten Wochen haben wir bereits viel über ChatGPT und die Anwendungsfelder berichtet, zuletzt im Bereich der Suchmaschinenoptimierung.
Ein weiterer Einsatzbereich ist das Designumfeld, darunter auch der Bereich User Experience (UX). So kann ChatGPT unter anderem Nutzerprofile zu bestimmten Produkten erstellen, Problemanalysen zum Produkt durchführen oder Testergebnisse auswerten.
Während sich ChatGPT auf Textformate beschränkt, gibt es andere KIs, die beispielsweise Bilder erstellen, wie das Tool „Playground AI“.
Sobald man sich mit einem Google Profil angemeldet hat, kanns auch schon losgehen: Der User hat verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, wie die Art des Bildes, also zum Beispiel Ölgemälde oder Pop Art und die Größe des Bildes. Auch können Details, wie Farben, ausgeschlossen werden, wenn die KI diese nicht verwenden soll. Zudem kann ein Bild hochgeladen werden, das die KI als Vorlage nutzen soll.
Das Tool funktioniert am besten mit englischen Aufforderungen. Sicherlich ersetzt die KI keinen Grafikdesigner oder Künstler. Wer aber eine Grafik erstellen möchte und keinen künstlerischen Background hat, bekommt durch das Tool die Möglichkeit, schnell und einfach erste Entwürfe zu erstellen und sich inspirieren zu lassen.
Ein weiteres Tool ist „Smashing Logo“, welches mittels künstlicher Intelligenz die schnelle und einfache Erstellung von Logo-Entwürfen ermöglicht. Ohne Anmeldung kann der User direkt loslegen: es benötigt nur den Namen und eine kurze Beschreibung des Logos, anschließend legt man einige Parameter wie Branchen Keywords oder Farben fest und schon erhält man innerhalb kürzester Zeit mehrere Entwürfe. Die KI liefert sogar die passenden Bildwelten:
Das Tool ermöglicht es jedem auch ohne designtechnische Vorkenntnisse Logos zu entwerfen. Erst, wenn man das kreierte Logo auch verwenden möchte, muss es gekauft werden, die Entwürfe an sich sind kostenlos. Oftmals handelt es sich in der Designbranche um langwierige und teure Prozesse, die durch ein solches Tool abgekürzt werden können.
Was bedeutet das für die Designbranche?
Unser Experte Volker Riedel, Leiter Design, erklärt:
Die Tatsache, dass User ohne selbst kreativ zu sein Designs oder Bilder erstellen können, bringt ganz neue Möglichkeiten mit sich und wird einiges verändern. Einzelne Personen können in kürzester Zeit visuelle Elemente kreieren ohne, dass eigene Kreativität nötig ist und haben somit eine ganz andere Grundlage sich kreativ auszutauschen und neue Ideen zu diskutieren.
Das hat Einfluss auf den Gestaltungs- und Ideenfindungsprozess und die Art und Weise, wie sich Designer in Zukunft Ihre Inspirationen suchen werden. Auch aus Kundensicht bietet die KI Vorteile. Beispielsweise können Kunden bereits mit ersten eigenen Entwürfen an Agenturen herantreten und sparen sich so die oft zeitintensive und kostspielige Konzeptionsphase, die es braucht, wenn der Kunde keinerlei Vorstellungen liefert.
Man muss sich aber bewusst machen, dass solche Generatoren mit künstlicher Intelligenz keine professionelle Markenstrategie ersetzen. Nicht nur, dass der Experte individuelles Kundenwissen hat und die Branche kennt, er muss auch markenrechtliche Aspekte beachten. Die KI kann auch hier wieder nur auf Basis des Materials, mit dem sie trainiert wurde, Designs erstellen, nicht aber die Rechtsgrundlagen prüfen oder das regionale Umfeld und den Wettbewerb berücksichtigen.